#096 - SAFETY FIRST
Kerstin Broocks, Geschäftsführerin guideLINE GmbH
11.10.2025 30 min
Zusammenfassung & Show Notes
Mit Kerstin Broocks, Geschäftsführerin der guideLINE GmbH spreche ich über ihr sehr komplexes Aufgabengebiet.
Sie unterstützt Reedereien, Schiffsbesatzungen und andere Unternehmen dabei, sich systematisch auf Audits vorzubereiten und interne Prozesse sicher und prüfungssicher zu gestalten. Sicherheit steht an erster Stelle.
Wenn es um sicheres Navigieren geht, kommt GPS Jamming und Spoofing ins Spiel.
Außerdem hören wir, wie Crews an Bord von Frachtschiffen sich vor Überfällen von Piraten schützen.
Maritimes Cluster Norddeutschland - ein spannendes Netzwerk für das Kerstin Broocks sich engagiert
und 2. Vorsitzende des Maritimen Clusters Norddeutschland ist.
Bei WISTA Women International Shipping and Trading Association ist Kerstin für die Pressearbeit zuständig, der Instagram Kanal heißt @Wista_Germany - gerne Folgen!
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Sie unterstützt Reedereien, Schiffsbesatzungen und andere Unternehmen dabei, sich systematisch auf Audits vorzubereiten und interne Prozesse sicher und prüfungssicher zu gestalten. Sicherheit steht an erster Stelle.
Wenn es um sicheres Navigieren geht, kommt GPS Jamming und Spoofing ins Spiel.
Außerdem hören wir, wie Crews an Bord von Frachtschiffen sich vor Überfällen von Piraten schützen.
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#strong connection
Transkript
Moin und hallo, herzlich willkommen zu Brittas Hafen-Podcast. Ich bin Britta. Vielen Dank fürs Zuhören. Ich freue mich so darüber, dass du dabei bist.
In diesem Podcast sind außergewöhnliche Berufe, echte Persönlichkeiten und maritime Chancen zu Hause,
Mir gegenüber sitzt Kerstin Broocks. Ihre Firma heißt Guideline.
Heute geht es um ein sehr komplexes Thema, deshalb kurz erklärt, Guideline unterstützt andere Firmen sich auf Zertifizierungen vorzubereiten.
Ihre Kunden sind auch Reedereien, zum Beispiel geht es darum, wie man sich an Bord vor Piratenangriffen schützt.
Damit habe ich mich auch beschäftigt und erstelle diese Gefahrenabwehrpläne für Schiffe und mache auch diese Risk Assessments vorher, wie gefährdet es ein Schiff und da spielt das natürlich alles mit rein.
Aber auf manche Dinge kann man sich gar nicht einstellen. Jetzt fangen die ja schon an mit Hubschraubern, Leute
zu abzuseilen. An Deck, wie sollen wir uns als Frachtschiff, was natürlich keine Waffen oder Abwehrsysteme an Bord hat, davor schützen?
Oder Unterwasserdrohnen. Tja und dann haben wir noch über etwas Persönliches gesprochen, was mich sehr überrascht hat
Ja, du wirst es nicht glauben. Ich bin tatsächlich halb Kolumbianerin. Meine Mutter kommt aus Kolumbien
Dieser Podcast wird unterstützt von der Fairplay Towage Group. Herzlichen Dank dafür. Hallo Kerstin. Hallo liebe Britta.
Deine Firma heißt Guideline. Gab es einen Moment, wo du genau gewusst hast, ja ich möchte Guideline gründen?
Tatsächlich nicht. Es es war so, dass ich für die Reederei meines Vaters, der hatte eine kleine Reederei früher, ähm da mussten wir diese Zertifizierung nach dem ISM-Code vorbereiten und dann habe ich gedacht, och das mache ich selbst und,
dadurch, dass es eben so praxisorientiert von jemandem war, der das eben für seinen eigenen Betrieb machte, habe ich eben drauf geachtet, dass das so schlank war und dann
kamen so viele befreundete Räder um die Ecke und sagt, Mensch, das wollen wir auch haben. Mach doch mal für uns. Und irgendwann hatte ich keine Zeit mehr.
Mich um die Schiffe meines Vaters zu kümmern und dann ähm haben wir irgendwann entschieden, okay wir verkaufen die Schiffe und ich mache dann das, konzentriere mich mehr auf die Beratung.
Die Firma Guideline ist tatsächlich eine ehemalige Rederei, die dann umbenannt wurde.
Das ist ja eine Story. Magst du noch mal ganz kurz sagen, ISM? ISM International Safety Management Code. Darum geht es, den menschlichen Faktor zu sichern. SOLAS hat bisher immer nur die,
Technik optimiert, aber man hat immer vergessen den menschlichen Faktor mitzunehmen, mit zu betrachten, 80 Prozent aller Schiffsunglücke basieren auf menschlichem Versagen.
Und das will man mit ISM, mit diesen Managementsystem, was daran gefordert ist, optimieren.
Und ganz kurz, SOLAS ist Safety of Life and Sea. Guideline ist eine Firma, die anderen Firmen hilft, sich auf Zertifizierung vorzubereiten
Dabei geht es einmal um die einzelnen Prozesse im Unternehmen, aber auch um
Sicherheitsaspekte und für Reedereien bereitet Geitlan die Beteiligten an Bord auf Zertifizierung und natürlich auch auf die Aufrechterhaltung dieser Zertifizierung von Schiffen vor. Dabei ist
Sicherheit natürlich ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt. Mir fällt dabei sofort,
Ein Artikel ein, den ich vor Kurzem gelesen habe. Da ging es um GPS Gyming. Kennst du da ein bisschen was zu sagen? Spielt das auch eine Rolle in deiner Arbeit?
Das das ist mehr als relevant, weil dieses Jamming und Spoofing ja erst seit ein paar Jahren ein Problem für die Schifffahrt darstellt, nicht nur für die Schifffahrt
auch für die Fliegerei. Das Jamming ist tatsächlich, dass ein Signal, ein GPS-Signal gestört wird. Das Boofing geht sogar noch ein kleines Schrittchen darüber hinaus und zwar wird dann ein Signal
geändert. Das heißt, einem Schiff wird dargestellt, dass es sich an einem ganz anderen
Ort befindet. Das ist auch ein bisschen schwieriger für diejenigen, die diesen Quatsch betreiben zu erstellen,
die also die können alles Mögliche ähm zum Beispiel einen Speed von
tausend Knoten simulieren. Also die können die verrücktesten Sachen damit anstellen und das ist neu und natürlich müssen die Reedereien und auch die Schiffsbesatzung sich auf diese neue Bedrohung einstellen.
Und es ist ja auch verdammt gefährlich, wenn man nur kleinere Abweichungen hat und dann aufn Griff läuft oder.
Falsch abbicht sage ich mal so salopp, furchtbar. Ein Freund von mir ist Kapitän auf einem Forschungsschiff und der hatte im Sommer war ja diese große NATO-Übung.
Und da gab's also wahnsinnig viele Störungen. Da kann ich auch gerne im Nachgang zu dem Podcast Fotos bereitstellen. Da lagen die
auf dem Festland nachgemäß GPS sagt ein Signal mit einem
Schiffshauf von sieben Schiffen aufeinander auf dem Festland zum Beispiel, so wurde das dargestellt und das war für die Forschungsschifffahrt natürlich auch ganz kritisch, weil die immer ihre Proben nehmen und genau wissen müssen, an welcher Stelle haben wir die Probe genommen.
Das war jetzt im Nachhinein ganz schwierig wieder zu rekonstruieren.
Das glaube ich, kann man inzwischen was dagegen tun? Man kann schon etwas dagegen tun. Man hat ja seine elektronische Seekarte und man muss dann, wenn man feststellt, oh, das Signal ist gestört. Diese,
Elektronische Seekarte nutzen wie einer auf dem Papier
um dann den die letzte Position, von der man gewiss war, dass sie so war, von dort aus die Position Radar und Abständen ploppen.
Natürlich kann man nie so exakt sein wie wenn man ein vernünftiges Signal hat, aber dann ist wirklich
gute Seemannschaft gefragt und da sind wir wieder bei dem Punkt, menschlicher Faktor, der ist natürlich ganz bedeutsam
viele sich mittlerweile sehr auf die Technik verlassen und diese alte Seemannschaft so ein bisschen vernachlässigen, dass man auf dem Fenster guckt und ins Radar gerät und dann nicht 1000 Filter drüberlegt. Das wird leider gerne gemacht in der Praxis.
Ausbildung mehr Fokus auf diese Bereiche gelegt. Das wird jetzt kommen, ganz sicher.
Eine große Veränderung sind ja auch diese Angriffe der Hoodie-Rebellen, Piraterie und so weiter in den letzten ja man könnte ja schon fast sagen Jahrzehnten hat das auch große Auswirkungen auf deine Arbeit, müssen da die Audits auch anders vorbereitet werden
Also es ist so, dieser ISPS-Code wurde ja damals eingeführt durch die Amrik auf Druck
der Amerikaner. Genau, nach den Anschlägen auf die Twin Tower wurden diese ISPS-Vorschriften eingeführt.
Da hat man sich gefragt, gut, das war eine Bedrohung aus der Luft. Welche Bedrohungen gibt es für die Schifffahrt und wenn man jetzt zum Beispiel mehrere Bull-Karrier in der Hafeneinfahrt von New York versenkt, kann man auch damit alle.
Ketten unterbrechen. Das haben wir ja auch gemerkt bei dem Evergiven Beispiel und so wurde der ISPS-Code gefordert. Das ist sozusagen auch so ein Security
Managementsystem und damit habe ich mich selbstverständlich auch beschäftigt und erstelle diese Gefahrenabwehrpläne für Schiffe
und mache auch diese Risk Assessments vorher, wie gefährdet es ein Schiff und da spielt das natürlich alles mit rein. Wenn ein Schiff in einem solchen Bereich äh fährt, dann muss man das Schiff darauf vorbereiten.
Und das mache ich auch. Vorbereiten bedeutet richtig trainieren an Bord, was man macht, wenn man überfallen wird
hat richtig einen Plan mit verschiedenen Security-Levels, wo man dann festlegt, bei welcher Gefahrenlage man wie
handeln muss. Das ist das sitzt alles zu 100 Prozent und das überprüfe ich dann im Rahmen der internen Audits, wissen die Leute an Bord auch Bescheid. Wissen sie, wie sie dann sich zu verhalten haben?
Aber wenn wir jetzt nochmal auf dieses Problem mit den Huttis zurückkommen, wie lassen sich ja jetzt so viele Dinge ein, gegen die wir uns
als einzelner Räder oder als einziges Schiff gar nicht wappnen können. Jetzt fangen die ja schon an mit Hubschraubern, Leute abzuseilen, an Deck, wie sollen wir uns als Frachtschiff, was natürlich keine Waffen oder Abwehrsysteme an Bord hat
davor schützen oder Unterwasser drohen. Das sind alles Dinge,
das können wir nicht und da ist natürlich ganz stark auch die Politik gefordert, beziehungsweise.
Die Verteidigung insgesamt von Ländern, dass die eben sichere Korridore,
einrichten, wo dann Frachtschiffe geschützt werden, wo dann Drohnen zum Beispiel von anderen abgefangen werden. Ein ein Frachtschiff darf das ja nicht
Der beste Plan ist dann wahrscheinlich, dass man gar nicht mehr durch diese Fahrtgebiete fährt, oder? Ja, also das ist immer eine Abwägung der Reederei,
Ich halte das für sehr sinnvoll zum Schutz der Leute auch an Bord. Die haben natürlich große Angst, wenn sie durch ein solches Gebiet fahren, das muss man ernst nehmen. Die Psyche der Menschen, die an Bord sind.
Ich muss mal ganz kurz auf ISPS zurückkommen, das heißt International ship and port security Code und wurde eingeführt nach den Anschlägen in New York und es so eine weltweite Sicherheitsvorschrift.
Für Terminals, für Schiffe, für die gibt's bestimmte Regelungen, wie man zum Beispiel mit Besuchern auf Terminals umgeht und so weiter.
Das ist einmal für Terminals, aber auch eben für die Schiffe. Genau, auch für die Schiffe. Genau. Die haben dann jeweils einen eigenen Plan.
Oft wird dann beim Betreten eines Schiffes in ein Logbuch eingetragen, wer mit welcher Personalausweisnummer an Bord gekommen ist und wann derjenige auch wieder das Schiff verlassen hat.
Genau, also man muss sich selber ein System überlegen, wie man sicherstellt, dass wenn man ausläuft, niemand mehr von den Gästen an Bord ist.
Das ist der Sinn dahinter, wie man das löst. Einige lösen das eben mit diesem Buch, mit diesem Logbuch Visitor Slog, ähm andere lösen das auch anders.
Also da gibt's verschiedene Ansätze. Kerstin, du bist ja nicht nur für Redereien mit deiner Firma Guideline unterwegs, sondern auch für
andere maritime Betriebe, was machst du denn da genau,
Ja genau, die bereite ich auch auf Zertifizierung vor und führe die internen Audits durch und das macht so viel Spaß, weil man dann das gesamte.
Räderwerk der maritimen Branche, wie greifen die ineinander? Welche Instruktionen gibt der Befrachter an das Schiff? Wie
arbeitet der Terminal, wie arbeitet das alles zusammen? Das macht so viel Spaß, weil man die gesamte Branche total versteht
Und das ist für mich der Reiz, an an meiner Tätigkeit, dass man immer wieder tiefer einsteigen kann und dass man ja jedes Mal bei jedem Outfit
etwas dazu lernt und sich dieses Puzzlespiel oder das Räderwerk noch weiter verdichtet. Gibt's da so ein Beispiel, dass du jetzt grad auch im Kopf ist?
Na ja, wenn wir jetzt grade über Cybersecurity gesprochen haben, wie schützen sich die einzelnen Kunden zum Beispiel davor, auch in den Verbindungsstellen zu den Partnern, zu den anderen Akteuren?
Da sind die ja sehr unterschiedlich weit entwickelt und da lerne ich natürlich auch jedes Mal dazu, wie
die einzelnen Akteure sich in der Praxis absichern und wie sie ihre Leute auch mitnehmen. Das ist ja das Wichtige, dass die Leute wissen.
Wie wie sie das auch alles handeln. Man kann die beste Infrastruktur haben um sich vor irgendwelchen Claberkriminellen zu schützen.
Aber wenn wenn der Mitarbeiter Fehler macht und versehentlichen Daten Leak auftritt, dann dann ist das wieder eine große Gefahr. Also
und da bereitet sich jeder anders vor. Jeder hat eine eigene Strategie.
Gibt's auch einen Tipp für uns als äh Hörerinnen und Hörer? Jeder muss sich mit diesem Thema befassen. Jeder denkt, auch ich bin ja nicht so relevant.
Jeder von uns ist relevant, jeder hat sogar auf seinem Handy einen Elektronikbanking oder andere Daten, äh wo man Passwörter auch hinterlegt. Das Thema betrifft uns tatsächlich alle.
Und ähm ich hatte jetzt neulich die Möglichkeit im Rahmen einer Veranstaltung einmal im Darknet schauen zu lassen, ob Daten von mir im Umlauf sind. Ich war einer der wenigen, bei denen das nicht der Fall war. Ich arbeite auch mit Apple.
Allerdings viele, die bei dieser Veranstaltung auch waren, die sind da Kreide gleich nach Hause gefahren, weil die völlig überrascht waren, was das Darknet schon an Daten,
bekannten Daten vorliegen hatte, die man einfach nutzen könnte. Gibt es irgendeinen Auftrag, den du bei Guideline bekommen hast, der besonders.
Herausfordernd war,
Ja, als ich äh mich selbstständig machte, bekam ich eine Anfrage für einen großen Automobilhersteller in Deutschland, ein
Managementsystem aufzubauen, Qualitätsmanagementsystem nach ISO9000. Das war für ganz Deutschland. Und dann habe ich natürlich überlegt, oh Gott, kann ich das überhaupt? Ich hatte bisher,
Reedereien und kleine Zulieferbetriebe.
Vorbereitet auf Zertifizierung und dann habe ich gedacht, oh aber dann habe ich irgendwie gedacht, ach das wird schon, wird schon schiefgehen. Wir Frauen, wir müssen uns was zutrauen und dann habe ich das gemacht und
das hat dann auch geklappt, aber das war schon eine riesige Hürde für mich.
Seit seit wann gibt es denn Guideline?
Also diese Firma Solarschiffers Gesellschaft gibt's schon viel länger. Ich glaube, wir haben jetzt,
28 Jahre ist die das Unternehmen schon alt und ich mache es jetzt seit 25 Jahren,
Seit 25 Jahren. Ja. Ja toll, also ich gratuliere. In den 25 Jahren hat sich ja auch ganz, ganz viel geändert. Ja.
Hat sich sehr, sehr viel geändert und man muss immer up to date bleiben.
Ja, früher haben wir noch mit wirklich äh Papierkarten gearbeitet und geschaut, wie werden die korrigiert. Das das hat sich ja alles völlig verändert.
Nicht alles ist unbedingt besser, wenn man jetzt grade schaut, welche welche Fertigkeiten benötigen die Leute auf Schiffen heute eigentlich? Dann waren die manchmal früher so ein bisschen,
handfester, weil sie sich nicht so sehr ja auf Technik verlassen.
Ein ganz anderes Thema, Kolumbien. Ja. Vor Kurzem habe ich gelesen, dass du auf der Deutsch-Kolumbianischen maritimen,
Businessession in der Handelskammer warst. Was hat dich bei dieser Veranstaltung im Businessbereich besonders beeindruckt und woher kommt dein Interesse an Kolumbien?
Ja, du wirst es nicht glauben. Ich bin tatsächlich halb Kolumbianerin. Meine Mutter kommt aus Kolumbien und ähm ja ich bin ganz stark, obwohl ich in Deutschland groß geworden bin mit mit der kolumbianischen Kultur großgeworden. Und
Deswegen mein Herz schlägt ganz stark für Kolumbien und ja ich habe eben jetzt die Möglichkeit mehr diesen Kontakt zu nutzen,
zu der Botschafterin der kolumbianischen in Deutschland, in Berlin und sie hatte mich eben zu dieser Veranstaltung eingeladen und da haben sich zwei Werften vorgestellt, eine private und eine halb öffentliche,
Und das ist super interessant. Von der Lage her gesehen, weil die ja direkt am Panamalkanal liegt. Und wenn man dann zum Beispiel auch als deutscher Räder irgendwelche Refit
arbeiten, erledigen musst, dann hat man keine große Deviation von seiner Reise. Ähm das ist ganz interessant.
Und es gibt natürlich auch schon sehr lange Handelsbeziehungen, die man noch weiter ausbauen kann. Brichst du wahrscheinlich auch fließend Spanischen?
Leider nicht so gut. Ich hab's in der Schule gelernt. Meine Mutter hat aus Rücksicht auf meinen Vater nicht mit uns Spanisch gesprochen zu Hause, weil sie ja immer auch noch mal vorwerfen manchmal, weil ich so gerne gelernt hätte zu Hause und richtig adzentfrei.
Das kann ich leider nicht bieten. Ähm aber ich gebe mir große Mühe es zu verbessern mein Spanisch.
Kerstin, es gibt ja noch etwas Neues bei dir. Du unterrichtest als Dozentin an der Hochschule Bremen,
Was machst du da genau? Da ähm in dem Fachbereich Nautik und auch Chartering, die werden zusammen unterrichtet in meinem Fach, gibt es auch eben das Thema Managementsysteme.
ISM, Iso 9tausend, das betrifft ja Betriebe sehr stark und das unterrichte ich nun als Gastdozentin dort.
Und das macht wahnsinnig viel Spaß, weil ich mir immer
als ich das damals gelernt habe, gewünscht habe, wie setzt man das praktisch um, wie wie geht das eigentlich und
es wurde uns mehr oder weniger die Norm eingetrichtert und das war sehr dröge und langweilig, aber.
Diese Fähigkeiten, die man tatsächlich benötigt, wie mache ich eine Risikoanalyse?
Wie mache ich eine wirkliche Ursachenanalyse, wenn man einen Schaden oder einen Unfall hatte wie leite ich Verbesserungsmaßnahmen ein? Was mache ich eigentlich genau, um die tatsächliche Ursache zu bekämpfen? All diese Dinge, die
die fürchten Management Review durch, das bringe ich denen jetzt aktiv bei aus der Praxis und ja das erste der erste Durchgang, der ist abgeschlossen und ich habe
Viel nettes Feedback bekommen. Die sind so süß die Studenten. Die sind im siebten Semester. Die sind schon fast fertig und haben schon ziemlich konkrete Vorstellungen und da die sind einfach toll.
Macht mir wahnsinnig viel Spaß. Und jetzt im Oktober geht's wieder los mit dem nächsten
Durchgang. Was hast du denn eigentlich studiert? Ich habe BWL studiert in
and der European Business School in Oestrich Winkel und dann in London und habe damals schon alle meine Facharbeiten auf Schifffahrt bezogen.
Ja, das war eine sehr praxisorientierte Uni, wo wir viel Case-Studys gemacht haben und er war war eine sehr, sehr schöne Zeit.
International eben mit vielen, also Studenten aus aller Herren Länder und ja, das ist ja genau das, was wir in der Schifffahrt
haben und so sehr schätzen
Und so ist es dann an der Hochschule Bremen auch. Das ist ein äh englischsprachiger Studiengang oder die Studiengänge sind auf Englisch und das sind auch Studenten, wie ich's von damals kannte, aus aller Herren Länder.
Und das ist ja auch die tatsächlich gelebte Praxis an Bord dann später und auch in den Unternehmen,
Dann habe ich noch erfahren, du engagierst dich beim Maritimen Cluster Norddeutschland, du bist sogar zweite Vorsitzende und außerdem gibt es dort einen
Maritimen Cluster Cup für innovative Ideen, aber zuerst einmal zum Maritimen Cluster Norddeutschland, was ist das genau und warum engagierst du dich da?
Das Maritime Cluster Norddeutschland ist eine super
tolle Institutionen, weil es nämlich nicht nur Akteure der maritimen Branche vereint als ein Netzwerk, sondern auch,
Küstenbundesländer sind alle beteiligt und das ist natürlich ein Husarenstück. Wenn wir darüber nachdenken, wie die Holländer zum Beispiel schon immer untereinander die Häfen am kooperiert in in Deutschland war das ja so bisschen anders oder ist es
bisschen anders und in diesem maritimen Cluster bündeln wir diese Kräfte und wir arbeiten auch sehr stark zusammen mit Bildungsträgern.
Maritimen Bildungsträgern, so dass also
Politik und Wirtschaft an einen Tisch gebracht werden und wir uns mit Themen weiterentwickeln und das macht unheimlich Spaß. Wir haben Fachgruppen zu unterschiedlichsten Bereichen, wo sich Menschen,
nicht nur austauschen können, Projekte, machen Veranstaltungen, die ähm ja der Öffentlichkeit dann auch preisgegeben werden. Wir nehmen an Projekten
Teil als Partner und auch ja und auch ist es ja wichtig, überhaupt die Sichtbarkeit der maritimen Branche voranzutreiben. Wenn man in Hamburg lebt, dann ist für einen der Job in der maritimen Branche etwas,
was man vielleicht kennt, weil man jemanden kennt, der das auch tut. Aber zum Beispiel auf dem Lande kommt keiner darauf, sich für die Schifffahrt zu entscheiden und das ist solch
eine attraktive Branche meines Erachtens, das ist mir sehr stark am Herzen liegt, die eben sichtbar zu machen.
Du hattest gesagt, Veranstaltungen, kannst du ein paar Beispiele geben, was ihr so für Veranstaltungen macht?
Ja also zu allen möglichen Themen zum Beispiel, zu zu dem Thema Grünmethanol, ähm also alles, was jetzt mit der Dekarbonisierung der Schifffahrt zusammenhängt, da gibt's
unheimlich
gute Veranstaltung oder auch den Plan, den der aus einer Fachgruppe entstanden ist, wo sich Akteure wirklich den Kopf darüber zerbrochen haben, wie kann ein Reder sein Schiff,
effizienter gestalten, Energieeffizienter,
ohne jetzt unbedingt eine ganz große Umrüstung zu machen auf Methanol oder so umzustellen. Methanolantrieb und dann kann man richtig gucken um wie viel Prozent würde sich dann die,
Ship Energy Efficiency verändern. Also und das wurde auch natürlich in Veranstaltung dargestellt, wie man diesen diesen Guide nutzen kann, ja zu Personalthemen, die also fachübergreifend sind, viel zum Thema KI,
ja
wir wir sind wahnsinnig aktiv. Das sind ich meine im Jahr über 100 Veranstaltungen, die das Maritime Cluster wirklich anbietet. Das ist ja eine Menge. Und wie viel Mitglieder hat das MCN?
Im Moment dreihundertachtzig. MCN Cup.
Da geht es um innovative Ideen aus der maritimen Wirtschaft und Forschung. Den gibt es alle zwei Jahre und in diesem Jahr,
wird es einen neuen Sieger geben, der steht aber natürlich nicht fest, weil's das oder es gibt wird mehrere sogar geben. Die stehen aber noch nicht fest. Da kommt ja erst im November, soweit ich weiß und,
Deswegen die Frage, wer hat denn den Cup vor 2 Jahren gewonnen? Gibt es da äh etwas, was bis heute vielleicht Bestand hat?
Also es gibt verschiedene Kategorien Preiskategorien und vor zwei Jahren hat es drei verschiedene Gewinner gegeben.
Das ist einmal die Hochschule Stralsund hat zusammen mit Noris Automation ein System präsentiert, das heißt
Nori Set.
Und das ist ein berührungsloses Überwachungssystem im Maschinenraum, dass Temperaturänderungen an bewegten Bauteilen erkennen soll.
Also und da geht es auch hauptsächlich darum, Brände zu vermeiden.
Dieses System wurde jetzt nachträglich auch noch weiter prämiert. Also das ist nicht irgendwie ein Luftschloss gewesen, das das scheint tatsächlich sehr gut zu funktionieren und das basiert auf Magnetfeldänderung. Das ist sozusagen die Basis.
Dann gab es noch die East Energy GmbH aus Rostock, die mit der Herstellung von
erneuerbare Methanol aus biogenem CO2 und grünem Wasserstoff einen Beitrag zur Dekanitbonisierung der Schifffahrt leisten möchte und äh dann
noch das deutsche Schifffahrtsmuseum, das war so ein bisschen exotischer, aber gefiel mir natürlich besonders, weil die haben sich
zur Aufbau gemacht mit innovativen Ansätzen, Jugendliche für Jobs in der maritimen Wirtschaft zu begeistern. Und die Gewinner,
Die dürfen immer im darauffolgenden Jahr bei der SMM ihre.
Äh Dienstleistung, Konzept, Idee, was auch immer. Auf unserem Messestand mit präsentieren. Die bekommen dann immer einen Bereich und das ist natürlich toll, wenn die nicht in der Lage sind, einen eigenen Stand zu unterhalten.
Dürfen sie das bei der maritimen Cluster tun? Das ist ein Teil
oder ein weiterer Goodie neben dem Preisgeld.
Spannend und da sind ja auch genau die Themen, die jetzt so aktuell sind, das ist ja fantastisch. Genau und in diesem Jahr steht der der die Nachhaltigkeit besonders im
Vordergrund, es geht um innovative Ideen, die besonders also die Nachhaltigkeit auch im
Blick haben und die aber auch das Potenzial haben, das sie wirklich genutzt werden. Das ist nicht irgendwelche Luftschlösser sind, die dann wieder in der Schublade verschwinden, sondern die wirklich Potenzial für eine Umsetzung
Mit einem ordentlichen Plan dieses Geschichte lanciert werden soll, das Produkt oder Konzept je nachdem, das ist sehr weit gefasst.
Aber da gibt's eigentlich einen Link mit den Nominierten für dieses Jahr
Ja. Dann packen wir den Link mit den Nominierten auf jeden Fall in die Schulnote, so dass man sich anschauen kann, wer denn nominiert worden ist und völlig in unterschiedlicher Vorschläge, ähm aber
ganz besonders innovative Ideen. Es hat richtig Spaß gemacht.
Ich bin ja da in der Jury für diesen MCN Cup. Viele dieser Arbeiten zu studieren, zu bewerten, nach festgelegten Kriterien, da waren wirklich ganz tolle, ganz tolle Einreichungen dabei, 44 Stück insgesamt.
Wow, 44 neue Ideen haben sich gemeldet
Mhm. Ja, so neu, nicht unbedingt, aber und darunter, es gab auch eine Kategorie Juniors Cup
MCN Juniors Cup und äh da konnten dann Studenten ihre Abschlussarbeit
oder auch ja Auszubildende ihrer Arbeit einreichen und wir haben tatsächlich eben auch Einweichungen von Auszubildenden bekommen und unter den Nominierten ist auch tatsächlich eben auch jemand mit seiner Abschlussarbeit im Rahmen der Ausbildung.
Das finde ich natürlich auch ganz, ganz nett. Kannst du erzählen,
worum's da genau geht bei den Azubis oder bei dem Azubi, der Azubine
das ist Florian Ludwig von der JDS GmbH. Der macht eine Abschlussarbeit für die
Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Der hat eine AES gestützte Umweltforschung und Seeraumüberwachung für mehr maritime Sicherheit entwickelt.
Also der eine autonome Sensorstation zur Analyse der Umweltauswirkungen des Schiffsverkehrs
Ich bin schwer beeindruckt. Das kann ja nur gut werden, wenn junge Leute schon als Azubis solche Vorschläge machen. Aber ich darf natürlich hier an dieser Stelle keine Aussage dazu treffen, wer nun aber dem Nominierten stehen.
Zum jetzigen Zeitpunkt die Nominierten stehen fest und den Link gibt's in den Hammer. Mhm.
Ja Kerstin, du bist aber nicht nur beim MCN engagiert, äh sondern du engagierst dich auch noch ehrenamtlich für WISTA, Women International shipping and trading association, wo ich auch Mitglied bin
Darüber haben wir uns kennengelernt. Darüber haben wir uns kennengelernt freue ich mich hier noch heute drüber. Ja. Wirklich. Warum denkst du WISTA ist so wichtig?
WISTA ist schon mal ein ganz, ganz tolles Netzwerk, wo nur tolle Frauen sind.
Ich weiß nicht, ob du das bestätigen kannst. Ich hab bisher noch keine Frauen kennengelernt, wo ich nicht dachte, wow, die sind aber alle sehr, sehr unterschiedlich. Also jede ist auf ihre Art und Weise toll. Kommen ja aus den
unterschiedlichsten Bereichen der maritimen Branche und wir müssen uns einfach gegenseitig stärken, damit wir diesen gläsernen Boden auch noch mehr durchbrechen können, dass Frauen mehr zugetraut wird, denn wir können's und
dafür steht, was da einfach und äh ja und was ich auch besonders toll finde, dann wisst ihr, wenn man
eine Fachfrage hat. Es gibt immer eine Wista-Freundin, die man kontaktieren kann und die einem wirklich auch
bereitwillig zur Seite steht hast du auch die Erfahrung gemacht,
ja wunderbares Netzwerk und äh ich kann dem nur zustimmen. Ja. Genau. Ja, also es
ich bin von sowohl vom maritimen Cluster, aber auch von WISTA absolut begeistert und deswegen setze ich in beides auch so viel Kraft.
Was mich ja sehr beeindruckt ist, dass du neben deiner Arbeit als Selbstständige mit einer eigenen Firma noch die Zeit findest, trotzdem dich so für Wüster zu engagieren, dass du da auch die Pressearbeit machst.
Du hast ja angefangen mit einem Instagram-Kanal für Wista. Der heißt Wista_Germany.
Link dazu gibt's natürlich auch in den Shownotes. Ganz toll, danke schön, dass du die Zeit findest und das so voranbringst.
War ja viele Jahre einfach nur Mitglied und man muss vielleicht auch mal was zurückgeben oder das möchte ich sehr, sehr gerne und gerade mit dieser Aufgabe, Pressearbeit kann man Frauen natürlich sehr viel sichtbarer machen und das
probiere ich nun, dass ich mehr Frauen eine Bühne gebe, dass man zeigt, wen wir da einfach toll ist in unseren Reihen haben, was die alles super
gutes können, dann ja damit wir einfach mehr gesehen werden. Frauen trauen sich ja manchmal nicht so richtig. Männer sagen immer auch
Das ist so, die die trauen sich zu, einfach zu etwas zu stehen und Frauen müssen Dinge so sehr recherchieren, bevor sie sich wagen eine feste Aussage zu treffen. Habe ich manchmal das Gefühl und.
Ja Frauen müssen sich einfach gegenseitig stärken, um um sich
um sich was so zu trauen, dass wir mehr Aufsichtsratsposten zum Beispiel auch bekleiden, dass wir unsere Fähigkeiten mehr einbringen können.
Liebe Kerstin, ich fand das ein wunderbares Gespräch heute Morgen über,
all deine Dinge Guideline und alles, was du machst, hat mich sehr beeindruckt. Vielen, vielen Dank dafür,
Ganz herzlichen Dank für deine liebe Einladung. Ich wünsche dir heute einen superschönen Tag und freue mich, wieder von dir zu hören,
Super, gibt es ganz bald, liebe Britta. Bis denn, tschüss. Tschüss.
Kerstin Broocks, Guideline
Den Link findet ihr natürlich in den. Es waren wirklich sehr komplexe Themen, aber ich hoffe, du hattest Spaß beim Zuhören.
Und wenn du jetzt noch dabei bist, freue ich mich umso mehr.
Und wenn du vorab informiert werden möchtest, wer als nächstes im Podcast zu Gast ist,
Dann abonniere meinen Newsletter
Brittas Minus Hafentour Punkt DE.
Schreib mir gern, was dir an dieser Folge gefallen hat. Ich freue mich auf deine Nachricht,
Hör nächstes Mal gern wieder rein. Ich freue mich. Bis dahin, tschüss.